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Erdmessung und Glaziologie

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Gletscherüberwachung aus dem All

Neben bodengebundenen Messungen vor Ort spielen Fernerkundungsdaten – entweder von Satellit, Flugzeug oder Drohne erhoben – eine immer bedeutendere Rolle, um auch größere Gebiete und gesamte Gletschersysteme abdecken zu können.

Fernerkundungsdaten liefern beispielsweise Informationen über die Oberflächengeometrie der Gletscher und die Eisdynamik und aus dem Vergleich von Daten verschiedener Zeitpunkte deren Änderungen. Dabei kommen sowohl optische als auch Radardaten zum Einsatz. Die Satellitengravimetrie, ein neues und äußerst erfolgreiches Weltraummessverfahren ermöglicht es unter anderem, zeitliche Variationen der Erdanziehung mit global nahezu homogener Auflösung und Genauigkeit zu bestimmen. Daraus können Aussagen über den Massentransport im Erdsystem gemacht werden, etwa zum Schmelzen von Gletschern und dem damit verbundenen Massenverlust. Im regionalen Maßstab können mit Hilfe dieses vollkommen unabhängigen Messverfahrens die gängigen Methoden der Massenbilanzierung validiert und ergänzt werden. Einen programmatischen Rahmen für die Erforschung der Kryosphäre aus dem All bietet das erdwissenschaftliche Programm der Europäischen Raumfahrtagentur ESA „The Changing Earth“ (ESA-SP1304, 2006).