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Erdmessung und Glaziologie

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Numerische Modellierung

Neben der Erhebung von Beobachtungsdaten unter Nutzung verschiedenster Messverfahren stellt die numerische Modellierung der dynamischen Wechselwirkungen von alpinen Gletschern mit ihrer Umwelt einen Schwerpunkt der Arbeiten dar.

Vor allem die möglichst realitätsnahe numerische Beschreibung der Wechselwirkungen zwischen dem Eiskörper und der Atmosphäre, dem Wasserhaushalt und der festen Erde unter Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen, die sich aus Untergrundbeschaffenheit, Topographie und Mikroklima ergeben, ist dabei ein wesentliches Ziel. Ein besonderes Augenmerk erfordert dabei die Kopplung der sehr unterschiedlichen Systeme der Eisdynamik und der Energie/Massenbilanzmodelle sowie der Assimilation von Beobachtungsdaten. Die gute Anbindung an das Leibniz-Rechenzentrum der Akademie und an die Modellierungsarbeiten in der Geodynamik-Gruppe der Ludwig-Maximilians-Universität München bieten hierfür hervorragende Ausgangsvoraussetzungen.

Die erforderlichen Eingangsdaten resultieren vornehmlich aus Beobachtungen und Berechnungen an der Grenzschicht Eis/Atmosphäre: Geometrie, Eisgeschwindigkeiten, Energie- und Massenbilanz. Basale Parameter können bis zu einem gewissen Grad mit geophysikalischen Methoden ebenfalls erschlossen werden. Die experimentelle Umsetzung in unterschiedlichen Gletscherregionen, oder die Untersuchung spezifischer Phänomene ermöglicht zudem eine interne Validierung der Modellentwicklung direkt am Untersuchungsobjekt Gletscher. Dies ist auch für die Identifikation der Schlüsselgrößen in Ort, Zeit und Art eine unabdingbare Voraussetzung für eine effiziente Verzahnung von Modellentwicklung, Parameterkontrolle und in-situ Validierung. Speziell die langen Zeitreihen von Beobachtungsdaten im Alpenbereich bieten die Grundlage für die Untersuchung transienter Prozesse und die abgesicherte Modellierung längerer Zeiträume.